Vor- und Nachteile von Gold als Geldanlage
Gold galt lange Zeit als sichere und mit hohen Gewinnen verbundene Geldanlage, ehe der Goldkurs stark einbrach. Ob die Goldanlage ein vorteilhaftes Investment ist, hängt von den Anlagezielen ab.
Langfristig steigt der Goldkurs
Die starken Kurszuwächse in der Vergangenheit entstanden durch eine hohe Nachfrage nach Gold infolge einer großen Angst vor Geldwertverlusten infolge einer Inflation. Auf dem Höhepunkt der Kursentwicklung entdecken derart zahlreiche Privatpersonen vorhandenen Goldschmuck als Mittel zur Geldbeschaffung, dass sich das Angebot an Gold auf dem Markt rasant erhöhte. Zugleich nahm die Angst vor hohen Inflationsraten und damit die Flucht in das Gold als Anlagevariante ab. Gold wird zwar auch für industrielle Zwecke verwendet, dieser Anteil ist jedoch deutlich geringer als der Goldbedarf für die Schmuckherstellung und für Anlagegold. Da in China Goldgeschenke zum Neujahrstag üblich sind, steigt der Goldpreis rund um das chinesische Neujahrsfest regelmäßig an, so dass eine kurzfristige Spekulation auf die Erhöhung des Goldpreises zu diesem Zeitpunkt Erfolg verspricht. Grundsätzlich ist die Goldanlage jedoch als langfristige Investition konzipiert und lässt sichere Wertzuwächse über Zeiträume von zehn bis zwanzig Jahren erwarten. Wenn das Edelmetall nach dieser Zeit verkauft werden soll, planen Goldbesitzer ihre Verkäufe langfristig und vermeiden somit Goldverkaufsgeschäfte während eines Kurstiefs. Bei einem langen Anlagezeitraum ist der Kursgewinn des Goldes mit großer Wahrscheinlichkeit höher als die Inflation.
Keine zwischenzeitliche Verzinsung, aber steuerfreie Gewinne
Der Besitz von Gold in körperlicher Form unterliegt im Gegensatz zu anderen Finanzgeschäften weiterhin der Spekulationssteuer. Infolgedessen sind die Gewinne steuerfrei, wenn der Anleger seine Barren oder Goldmünzen mindestens ein Jahr gehalten hat. Ein weiterer Vorteil des Goldes besteht darin, dass bei seinem Kauf keine Umsatzsteuer anfällt. Ein wesentlicher Nachteil der Geldanlage in Gold besteht darin, dass für diese keine zwischenzeitlichen Zinszahlungen anfallen. Vielmehr müssen Goldanleger zum Schutz vor Diebstählen ein Bankschließfach anmieten oder ihre Wohnung mit einem Safe und weiterer Sicherheitstechnik ausstatten, deren Umfang mit der Versicherungsgesellschaft zu klären ist. Die Kosten für die Diebstahlsicherung entstehen bei einem Kauf von Goldzertifikaten anstelle der direkten Geldanlage in Gold zwar nicht, für diese fällt jedoch die übliche Abgeltungssteuer an. Anteilscheine an konkretem Gold werden derzeit noch wie sich körperlich im Besitz des Anlegers befindliche Barren und Münzen behandelt, so dass ihr Verkauf nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei bleibt. Eine für den Besitzer nachteilige Änderung der Steuerrichtlinien ist jedoch nicht auszuschließen, so dass aus steuerlicher Hinsicht echte Barren und Goldmünzen die beste Anlageform bleiben.