Immobilien als Wertanlage

Immobilie

Immobilie als Wertanlage. Bild © iStockphoto.com / Marco Richter

Die zunehmende Inflation und die Finanzkrise sind der Grund, dass Verbraucher ihr Geld lieber in Sachwerten anlegen. Sehr beliebt sind in dieser Hinsicht Immobilien. Wie Ergebnisse der Stiftung Warentest zeigten (Finanztest 01/2012), ist die Investition in Immobilien eine profitable Angelegenheit. Die Zinsen für Darlehen sind im Moment extrem niedrig und auch der Staat unterstützt Bauherren. Diese Vorteile lassen sich nicht von der Hand weisen.

Wer sich eine Immobilie als Wertanlage anschaffen möchte, steht vor verschiedenen Fragen. Bereiten Sie sich gut vor:

  • Neubau oder Immobilienkauf?
  • Immobilienkauf: Was ist die Immobilie wirklich wert?
  • Finanzierung durch Eigenkapital oder Darlehen?
  • Welche Wertentwicklung ist zu erwarten?
  • Vermietung: Wer kümmert sich um Miet- und Hausverwaltung?

Neubau oder Immobilienkauf?

Beides hat seine Vorzüge. Vor allem bei Eigennutzung tendieren viele zum Neubau um individuelle Wohnwünsche zu erfüllen. Da uns primär die Wertanlage interessiert, ist die Frage ob Neubau oder Kauf alleine davon abhängig, mit welcher Variante vermutlich die höhere Rendite erzielt wird. Ist der Kauf eines bestehenden Objekts in der Altstadt rentabler oder der Neubau am Stadtrand. Um diese Frage beantwortet zu können, müssen weitere Eckdaten vorliegen: Anschaffungs- und Finanzierungskosten, prognostizierte Wertentwicklung, Mieteinnahmen, sonstige Ein- und Ausgaben.

Wertermittlung einer Immobilie

Um den Wert einer Immobilie zu ermitteln, werden hauptsächlich drei Verfahren genutzt:

  1. Sachwertverfahren
  2. Vergleichswertverfahren
  3. Ertragswertverfahren

Sachwertverfahren

Das Sachwertverfahren soll bestimmen, welche Kosten erforderlich werden, um ein Objekt wiederherzustellen. Dieses Verfahren wird hauptsächlich für Gebäude eingesetzt, die in Eigennutzung stehen. Aus dem Sachwertverfahren wird der Verkehrswert eines Objektes abgeleitet. Die rechtliche Grundlage für diese Vorgehensweise ist die Immobilienwertermittlungsverordnung in Verbindung mit den Wertermittlungsrichtlinien.

Vergleichswertverfahren

Das Vergleichswertverfahren wird bevorzugt angewendet, da es den Vorteil bietet, den derzeitigen Immobilienmarkt in die Wertermittlung mit einzubeziehen. Der Vergleich sorgt für eine Angabe des aktuellen Verkehrswertes der Immobilie. Dieses Verfahren wird für Grundstücke, egal ob bebaut oder unbebaut, angewendet. Das Objekt wird mit gleichartigen Immobilien verglichen.

Ertragsverfahren

Für die Wertermittlung von gewerblichen Immobilien oder Mietobjekten findet das Ertragsverfahren Anwendung. Dieses Verfahren soll im Falle eines Verkaufes darüber Auskunft geben, welcher Ertrag durch das Objekt pro Jahr zu erwarten ist.

Die Wertermittlung wird durch einen zugelassenen Sachverständigen vorgenommen. Überlassen Sie diese Aufgabe den Experten! Mit einem Gutachten haben Sie gute Argumente, um den oft zu hoch angesetzte Verkaufspreis zu drücken.

Die Prognose bezüglich der Immobilien-Wertentwicklung

Experten sind sich einig, die Wertentwicklung für Immobilien soll in Deutschland selbst auf lange Sicht stabil sein. Diese Informationen stammen aus einer Studie, die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Die Immobilie ist demnach auch weiterhin als Wertanlage zu empfehlen.

Baupreisindex für Wohngebäude – wichtige Infos

Im Rahmen der Beobachtungen der Wertentwicklung von Immobilien, spielt der Baupreisindex eine gewisse Rolle. In den letzten Monaten stieg der Baupreisindex kontinuierlich an. Anhand der Immobilien- und Baupreise kann die Entwicklung im Baubereich beobachtet werden. Die kontinuierlichen Veröffentlichungen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitutes (HWWI) zeigt sehr informativ und übersichtlich wichtige Indizes für die Preisentwicklung rund um das Thema Immobilien auf. Gerade für Immobilienbesitzer ist ein gewisses Know-How erforderlich, wenn es um die Einschätzung der Wertentwicklung geht.

Aufgepasst: Es gibt deutliche Unterschiede zwischen ländlichen Gegenden und Ballungszentrum. Auch sehen verschiedene Prognosen Immobilien im Süden langfristig im Vorteil. Besondere Wertsteigerungen sind nach Meinungen von Experten im Großraum München, sowie in anderen Städten Bayerns, Hessen und Baden-Württemberg möglich. Aber natürlich auch Objekte in den Technologie und Ballungszentren wie Frankfurt am Main, Düsseldorf und Hamburg sind für Immobilienanleger reizvoll.

Mögliche Nachteile einer Immobilien-Investition

Natürlich hat die Investition in Immobilien auch Nachteile. Das investierte Kapital ist sehr lang gebunden und Immobilienbesitzer nehmen oft eine relativ hohe Verschuldung in Kauf. Wird die Immobilie finanziert, sollte zwingend darauf achten, dass die finanzielle Belastung durch die Darlehnsraten zu bewältigen ist. Wird eine Eigentumswohnung angeschafft, um durch deren Vermietung zu profitieren, sollten eventuelle Probleme mit der Eigentümergemeinschaft nicht außer Acht bleiben. In manchen Fällen werden Veränderungen oder Renovierungen beschlossen, für die die Eigentümer dann tief in die Tasche greifen müssen.