Modernisierungskredit – renovieren, sanieren, besser wohnen
Ein Modernisierungskredit wird benötigt, wenn der Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung dieses in Stand setzen, modernisieren oder sanieren will. Er ist wie ein Ratenkredit, jedoch zweckgebunden. Der Bauherr darf den Kredit ausschließlich für die Modernisierung verwenden. Dafür sind die Zinsraten für den Modernisierungskredit sehr niedrig.
Wer bekommt die Modernisierungskredit?
Der Modernisierungskredit wird ausschließlich an Immobilienbesitzer vergeben. Die Immobilie dient als Sicherheit. Der Grundbuchauszug wird als Besitznachweis vorgelegt. Für den Modernisierungskredit muss die Immobilie nicht abgezweigt sein. Auch in der Baufinanzierungsphase ist die Aufnahme eines solchen Kredites möglich. Relevant ist das persönliche Einkommen.
Was wird finanziert durch das Modernisierungsdarlehen?
Finanziert werden mit dem Modernisierungsdarlehen wertsteigernde Maßnahmen. Es geht vor allem um die nachhaltige Erhöhung des Immobilienwerts. Dazu gehört beispielsweise die Sanierung des Badezimmers, das austauschen alter Fenster, die Dacherneuerung oder Wechsel von Heizungsanlagen oder Elektrik. Durch diese Maßnahmen lässt sich der Wert der Immobilie steigern. Beim Hausanbau ist der Aspekt der Wertsteigerung besonders wichtig.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den viele Hauseigentümer bei einer Sanierung in Betracht ziehen sollten, ist die Dämmung. Insbesondere das bessere Dämmen von Keller und Geschossdecke kann in vielerlei Hinsicht sinnvoll sein, um eine höhere Energieeffizienz zu gewinnen und das Haus damit nachhaltig wertiger zu machen. Ebenso sind bei der Hausdämmung Dach und Fassade zu berücksichtigen, die oft einen neuen Wärmemantel benötigen.
Im BGB wird der Begriff der Modernisierung in §555b genau definiert. Einbezogen werden vor allem energetische Sanierungsarbeiten. Sie verbessern die Energieeffizienz oder senken den Wasserverbrauch. Der Anbau eines Wintergartens oder der Bau eines Carports sind in den Ausführungen ebenso beschrieben. Auch werterhaltende Maßnahmen sind manchmal vom Modernisierungskredit abgedeckt.
- Mit einem Modernisierungskredit können Hauseigentümer sich indirekt auch Sonder- und Luxuswünsche erfüllen. Beim Tausch alter Fenster gegen moderne, energieeffizientere Varianten, kann gleich der integrierte Insektenschutz mitgekauft werden. Oder bei der Kellersanierung die hochwertige Lichtschachtabdeckung, die mit besten Materialien für vielfältigen Schutz sorgt.
- Natürlich ist es vorteilhaft, einen Vergleich der Anbieter vorzunehmen, um die günstigsten Zinskonditionen zu erhalten.
Was sind Modernisierungskosten?
Zu den häufigsten Modernisierungskosten gehören:
- Eine neue Heizungsanlage
- Dachsanierung
- Energetische Sanierung
- Austausch von Fenstern und Türen
- Badsanierung
- Anbau Wintergarten
Wie erhält man ein Modernisierungskredit?
Zuerst wird eine positive SCHUFA-Auskunft eingefordert. Haben Sie diese bekommen, erhalten sie relativ schnell das Geld.
1. Der Sanierungsplan
Für den Sanierungsplan muss eine genaue Ermittlung der Modernisierungskosten vorgenommen werden. Die Banken verlangen eine Vorlage von diesem. Das sorgt für Transparenz und reduziert zukünftiges Problempotenzial.
2. Die Konditionen der Modernisierungskredite vergleichen
Wie bei jeder Baufinanzierung ist es sinnvoll, verschiedene Angebote zu vergleichen. Unterschiedliche Banken haben verschiedene Kreditkonditionen und individuelle Rahmenbedingungen. Je länger die Laufzeit eines solchen Kredits ist, desto höher ist der Zinssatz.
3. Zusatzleistungen vereinbaren
Nach der Entscheidung für ein Angebot stellen Sie den Antrag bei der Bank. Es ist sinnvoll, persönliche Zusatzleistungen zu vereinbaren. Dazu gehört beispielsweise ein Sondertilgungsrecht, das es ermöglicht, außerplanmäßig den Kredit schneller ab zu bezahlen. Die Bank sollte in diesem Fall auf eine Vorfälligkeitsentschädigung verzichten. Dabei handelt es sich in der Regel um 10 % der Kreditsumme. Im Falle einer notwendigen Nachfinanzierung ist es sinnvoll sich abzusichern, dass sich die Zinskonditionen nicht verschlechtern.
4. Die Auszahlung des Modernisierungskredits
Wurde der Kredit ausgezahlt, kann der Kreditnehmer mit der Modernisierungsmaßnahme beginnen. Es ist üblich, aber je nach Bank verschieden, dass eine Nachweispflicht für die Mittelverwendung vorzulegen ist. Als Nachweis gelten beispielsweise Handwerkerrechnungen oder Kaufbelege.
Vor- und Nachteile des Modernisierungskredits
Der Modernisierungskredit hat in der Regel einen günstigeren Zinssatz als der freie Ratenkredit. Die Beantragung und Abwicklung des Modernisierungskredits ist relativ unbürokratisch. Für das Darlehen ist kein Grundbucheintrag notwendig und sie müssen dafür nicht schuldenfrei sein. Zudem sind kurze Laufzeiten möglich. Die Modernisierungskredite gibt es nur für Immobilienbesitzer. Die Kreditsumme ist zweckgebunden und kann maximal bis zu 50.000 € betragen.