Wie kann ich meine Kreditwürdigkeit selbst prüfen?
Als Kreditwürdigkeit wird die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bezeichnet, einen aufgenommenen Kredit aus dem laufenden Einkommen heraus vollständig sowie pünktlich zurückzahlen, also tilgen zu können. Diese Leistungsfähigkeit bemisst sich am regelmäßigen monatlichen Arbeitseinkommen und an den laufenden Ausgaben. Unterm Strich muss die Mehreinnahme so hoch sein, dass die Monatsrate problemlos gezahlt werden kann. Die Kreditwürdigkeit wird Bonität genannt, eine damit verbundene Prüfung ist die Bonitätsprüfung. Der Kreditgeber prüft die Bonität des Kreditsuchenden, der seinerseits die eigene Kreditwürdigkeit vorab selbst prüfen kann. Als Geschäftspartner der Schufa, der privaten Wirtschaftsauskunftei Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, nehmen die Banken und Sparkassen Einsicht in die Schufa-Datenbank. Dort sind die vertraglichen Verbindlichkeiten des einzelnen Bürgers mit denjenigen Unternehmen gespeichert, die ein Geschäftspartner der Schufa sind. Diese Eintragungen werden in ihrer Gesamtheit bewertet und in einem rechnerischen Score, dem Schufa-Score, in Prozenten ausgewiesen. Je höher der Prozentsatz ist, umso besser ist der Score. Klassischerweise wird Ihre Kreditwürdigkeit bei einer Baufinanzierung oder einem Onlinekredit mit Sofortzusage geprüft. Aber auch bei einem Online-Einkauf mit Kauf auf Rechnung sichern sich viele Händler mit einer Bonitätsprüfung ab.
Datenschutz mit Rechtsanspruch auf Schufa-Einsicht
Nach § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes hat jeder Bürger Anspruch darauf zu erfahren, was in der Schufa-Datenbank über ihn gespeichert ist. Dieses sogenannte Auskunftsbegehren ist sowohl kostenfrei als auch kostenpflichtig. Einmal je Kalenderjahr besteht der Anspruch auf eine kostenlose Schufa Auskunft. Sie kann schriftlich per Briefpost oder online beantragt werden. Oftmals wird sie als Bonitätsnachweis beim Abschluss eines Wohnungsmietvertrages erwartet. Dem Vermieter muss dabei bewusst sein, dass der Schufa-Score nichts über die Einnahmesituation des potentiellen Mieters aussagt, sondern ausschließlich seine vertragliche Ausgabensituation bewertet.
Jederzeitiger Onlinezugang zur eigenen Schufa
Die Schufa bietet, gegen eine Jahresgebühr von zehn bis zwanzig Euro, einen jederzeitigen Onlinezugang zur sogenannten eigenen Schufa. Der Betroffene kann in diesem Falle beliebig oft und zu jedem Zeitpunkt die Eintragungen zu seiner Person einsehen, prüfen und im Bedarfsfalle korrigieren lassen. Die gespeicherten Daten können nach unterschiedlichen Kriterien abgerufen sowie ausgedruckt werden. Eine Auskunft über die Kreditwürdigkeit beinhaltet jeweils nur diejenigen Eintragungen, die auch dafür maßgeblich sind. Da ein eigenes Interesse an der positiven Schufa-Bonität besteht, sollte die Möglichkeit genutzt werden, alle Schufa-Eintragungen regelmäßig zu überprüfen. Fehlerhafte Eintragungen sind nicht die Regel, kommen jedoch vor. Entscheidend ist, sie frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Im Interesse des Betroffenen nimmt die Schufa notwendige Berichtigungen erfahrungsgemäß sehr zeitnah vor.
Der einzelne Bürger kann in mehrfacher Hinsicht an „seiner Schufa“ mitarbeiten. Zum einen dadurch, dass nur positive und keine negativen Informationen, die bekannten Negativeintragungen, in der Schufa-Datenbank vermerkt werden. Zum anderen durch eine regelmäßige Kontrolle seiner Eintragungen. Das gilt beispielsweise für abgelöste Kredite. Wenn der Kreditgeber die Schufa darüber nicht informiert, dann ändert sich nichts. Hier kann der ehemalige Kreditnehmer dafür sorgen, dass die Eintragung gelöscht wird. Das wirkt sich positiv, also verbessernd auf den Schufa-Score und die damit verbundene Kreditwürdigkeit aus.